Die Suche nach einem Unternehmensnachfolger ist für viele Unternehmer ein sehr bedeutender Schritt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Skills oder Kriterien, die ein Nachfolger aufweisen beziehungsweise erfüllen sollte, im nachfolgenden Überblick vor.
Die Entscheidung für den richtigen Kandidaten ist meist keine leichte, denn mit ihr wird die Zukunft eines Unternehmens maßgeblich bestimmt. So gilt einiges bei der Auswahl des richtigen Nachfolgers zu beachten.
Kriterium Ausbildung
Eine fundierte Ausbildung des Unternehmensnachfolgers ist zwar wichtig, doch nicht alles. Hat ein potentieller Nachfolger Erfahrung in der erfolgreichen Führung eines Unternehmens, jedoch keinen akademischen Abschluss, kann ihm dies klar Pluspunkte einbringen. Vor allem jene Kandidaten, die sich von der Basis bis in die Geschäftsführung hochgearbeitet haben, verfügen oftmals über einen nicht zu unterschätzenden Wissens- und Erfahrungsschatz.
Kriterium Kontakte
Kontakte sind unbezahlbar – das gilt auch für erfolgreiche Unternehmer. Wenn der Nachfolger über gute Branchenkontakte verfügt, stellt dies einen immensen Mehrwert für das Unternehmen dar. Branchenhopper mögen zwar gut mit Zahlen und Bilanzen umgehen können, dürften jedoch ein Unternehmen unschwer schneller voranbringen.
Kriterium Leidenschaft
Leidenschaft ist nicht messbar, allerdings unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden Unternehmens. Der Unternehmensnachfolger sollte daher nicht allein mit harten Fakten, sonder vielmehr auch mit Ideen und Visionen aufwarten, vor allem auch sich und andere begeistern können.
Kriterium Finanzen
Ungeachtet dessen, ob der mögliche Nachfolger sich als alleiniger Eigentümer oder Gesellschafter, oder aber als angestellter Geschäftsführer für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich zeichnen, spielt auch sein eigener finanzieller Hintergrund eine entscheidende Rolle. Dieser sagt nämlich längst nicht nur etwas über seine monetäre Kompetenz aus, sondern ist auch für das Vermögen des Unternehmens von großer Bedeutung. Ist das persönliche Finanzkonzept des Unternehmensnachfolgers eher wackelig oder hat er gar nicht unerhebliche Verbindlichkeiten, ist die Gefahr groß, dass er private Engpässe mittels Firmengelder überbrücken und damit die Unternehmensliquidität gefährden könnte.
Kriterium Realismus
Werden im Rahmen der Unternehmensnachfolge Pensionszusagen an den bisherigen Unternehmern vereinbart, gilt es vorab gemeinsam mit dem Nachfolger entsprechende Modelle zu entwickeln. Hier zeigt sich oftmals schon deutlich, inwieweit der Kandidat mit tatsächlich realistischen Einschätzungen agiert und verantwortungsvolle Prognosen abgibt.
Kriterium Persönlichkeit
Last but not least muss ein Nachfolger mit seiner gesamten Persönlichkeit ein Unternehmen repräsentieren können. Ein cholerischer Unsympath, der zwar über reichlich Kompetenzen verfügt, im Gegenzug aber mit recht wenig Empathie aufwartet, dürfte es schwer haben, das Unternehmen mit all seinen Mitarbeitern und gewachsenen Strukturen weiter auf Erfolgskurs zu halten.
Kriterium Zeit
Erschwerend hinzu kommt, dass wenn das Thema Nachfolge ansteht, es oft genug verdrängt wird. Erst kurz vor Schluss beginnen viele Unternehmer, ihre Firma in andere Hände abzugeben. „Laut Statistik nehmen etwa ein Drittel aller mittelständischen Unternehmer die Nachfolgeproblematik nicht zum Anlass, rechtzeitig aktiv zu werden. Bei einer zu spät vorgenommenen Firmenübergabe scheitert der Nachfolger in der Hälfte der Fälle binnen vier Jahren“, zeigt Chefredakteur Winfried Neun anhand konkreter Zahlen auf. Es muss schlichtweg an vielen Fronten stimmen – an den fachlichen wie menschlichen.
Autoren: Frank Heimann / Michael Storks
Bild: Pixabay (CCO)