Ökosozialer Zukunfts-Trend: Verzicht als Ausweg?

p395289 NEUNsight März 2020

Die natürlichen Ressourcen schwinden auf der Erde zunehmend und ein ökologisches Umsteuern ist nur ansatzweise erkennbar. Ist freiwilliger Verzicht des Einzelnen der letzte Ausweg, um Ökonomie und Ökologie wieder in ein Gleichgewicht zu bringen? Ein auch psychologisch höchst schwieriges Unterfangen!

In der modernen Welt spielt es eine wesentliche Rolle, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Das Wachstum steht streng unter Beobachtung und eine Stagnation sollte nach Möglichkeit nicht vorkommen, geschweige denn ein Rückschritt. Aber wo führt uns diese Sichtweise in Zukunft hin und wie sieht es mit der Umwelt aus? Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen und kaum aufzuhalten. Sich jetzt nur darüber Gedanken zu machen, wie das weitergehen soll und wie vielleicht ein Stopp herbeigeführt werden kann, erscheint zu spät und aussichtslos.

Verantwortung für die Zukunft

Fest steht, dass die Weltbevölkerung kontinuierlich zunimmt und die Ressourcen nicht unendlich lange reichen, um alle Menschen satt zu bekommen. Sozial gesehen muss es die Pflicht der heutigen Bevölkerung sein, die Umwelt für die Zukunft aufzurüsten. Bei der Ernährung gibt es schon lange Ansätze darüber, welche Alternativen sich für das Essen bieten. Fleisch wird ja aufgrund der hohen Nachfrage in Massen produziert. Es müssen oftmals lange Wege für Transporte vorgenommen werden, wobei überlegt wird, wie eine Vermeidung geschehen kann. Eine Idee ist, im heimischen Gebiet zu bekommende oder zu züchtende Nahrung verstärkt als Speisen anzubieten. Auch der Verzicht an Luxusgütern kann sozial gesehen hilfreich sein. Das bedeutet, die Kleidung länger zu tragen, mit der Energie sorgsam umzugehen, Gebrauchsgegenstände eher reparieren statt sie gleich zu ersetzen und vor allem keine Lebensmittel im Müll zu entsorgen.

Verzicht muss Spaß machen

Eines ist sicher: Wenn wir so weiterleben, wie bisher, gerät die Welt in eine gewaltige Schieflage, was heute schon deutlich zu spüren ist. Dies ist aus Sicht des Überlebens genauso wie aus der Perspektive der Welterhaltung der Fall. Denn ohne die gesunde Erde kann kein Leben existieren. Das größte Problem hierbei ist, dass es zu viele politische Meinungen gibt, wodurch die Entscheidungsfindungen gebremst werden. Zum Schutz der Umwelt und um ein sozial motiviertes Gleichgewicht zu erzielen, kommt es darauf an, dass jeder Einzelne etwas tut.

Und hier liegt der Hund begraben. Aus psychologischer Sicht gibt es nämlich zwei Grundprinzipien, warum Menschen ihr Verhalten ändern: Es gibt eine Schmerzvermeidungsstrategie und eine Lustgewinnungsstrategie. „Verzicht muss dazu ein neuer Wert werden, der Spaß macht“, so der Verhaltensökonom und NEUNsight-Herausgeber Winfried Neun. Macht Verzicht keinen Spaß, dann werden gute Vorsätze schnell wieder über den Haufen geworfen.

Autoren: Sonja Huber / Michael Storks

Bild: Pixabay (CCO)