Die Coronakrise hat gezeigt, wie anfällig die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern in Deutschland ist. Diese Schwäche ist vor allem den Führungskräften geschuldet, da Führung auch die psychologische Führung von Mitarbeitern beinhaltet. Die ökonomischen Folgen bei fehlender resilienzorientierter Führung sind hoch!
Resilienzorientierte Führung basiert auf der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, dass die Leistungsfähigkeit eines Menschen sehr stark von seinem Resilienz-Zustand abhängig ist. Nur wenn die zwölf Resilienzfaktoren eine entsprechend positive Ausprägung aufzeigen, kann der Mensch alle seine Fähigkeiten, Begabungen und Kraftreserven abrufen. Dabei werden diese Reserven aber nicht nur verbraucht, sondern durch Resilienzfaktoren wieder systematisch aufgefüllt.
Diese Resilienzfaktoren sind unter anderem:
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Selbstbestimmung: Die Fähigkeit, selbst zu bestimmen, welche Ziele Maßnahmen und Herausforderungen ich angehen möchte bzw. zu welchen ich mich committen kann.
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Selbstwirksamkeit: Die Überzeugung, dass ich mit meinem Wirken für mich selbst und mein Umfeld etwas Positives bewirken kann.
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Selbstmotivation: Die Fähigkeit, meine Stimmungslage der jeweiligen Situation so anzupassen, dass dadurch Kraft und Ressourcen für mein Handeln freigesetzt werden.
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Selbstberuhigung: Die Fähigkeit, mich in schwierigen Situationen selber beruhigen und mich der Situation angepasst verhalten zu können, was dazu führt, dass ich Stressoren abschalten kann.
Erfahrungsgedächtnis und Kontext als Erfolgsfaktoren
Dies sind nur vier von zwölf Kategorien, die für eine leistungsmotivierende Führung entscheidend sind. Die Resilienzfaktoren wirken dabei auf unser „Fühlen“, also auf unser „Selbst“ stimulierend und sorgen damit für ein besonders dynamisches, offenes und eigenverantwortliches Verhalten. Denn nur über den Bereich des „Fühlens/Selbst“ ist der Zugang zu unserem Erfahrungsgedächtnis gewährleistet. Kurz gesagt: Wer alle seine Erfahrungen, Begabungen und Kompetenzen zur Lösung von Aufgaben sowie Herausforderungen nutzen will, sollte sich selbstbestimmt, selbstwirksam und damit selbstregulierend fühlen. Wenn ich „Herr der Lage“ bin, traue ich mir mehr zu und behalte den Überblick. Resilienzorientierte Führung bedeutet daher, den Mitarbeitern stets eine Gesamtdarstellung bzgl. der Situation/Herausforderung zu geben, damit die gestellten Aufgaben in einem größeren Kontext anstatt insular beurteilt werden können. So kann die notwendige intrinsische Motivation aufgebaut werden kann.
Durch Souveräntiät und Gelassenheit zu stressfreier Höchstleistung
Führungskräfte, die sich an den Grundprinzipien des Resilienzmanagements orientieren, helfen ihren Mitarbeitern dabei, Krisenzeiten leichter zu überstehen und schaffen damit ein Klima der Souveränität, Gelassenheit und Stärke. Diese Stärke zeigt sich in einem gesteigerten persönlichen Einsatz sowie der Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren und neue Wege zu akzeptieren. Wer diese Strategie nach der Coronakrise verfolgt, ist gut beraten, seine Führungskräfte in den Methoden der resilienzorientierten Führung auszubilden. Damit wird die Wiederaufbauarbeit nach der Coronakrise zu einem Szenario stressfreier Höchstleistung.
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Autor: Winfried Neun
Bild: Pixabay (CCO)