Geschäftsmodell-Resilienz: Der Schlüssel zum Überleben in unsicheren Zeiten

p395289 NEUNsight Juli 2024

Die Geschäftsmodell-Resilienz hilft dabei, die Widerstandskraft eines Unternehmens gegenüber Herausforderungen, Krisen und unerwarteten Ereignissen zu stärken. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und wieso ist er für moderne Unternehmen heutzutage so entscheidend?

Geschäftsmodell-Resilienz geht über traditionelles Risikomanagement und Geschäftsplanung hinaus. Es handelt sich vielmehr um einen systemischen Ansatz, der die gesamte Unternehmung in den Blick nimmt, mit dem Ziel, die Regenerationsfähigkeit der Organisation von innen heraus zu stärken und so Lerneffekte für zukünftige Herausforderungen zu generieren. Die Implementierung einer resilienten Geschäftsstruktur ist jedoch keine einfache Aufgabe. Der systemische Ansatz erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Organisation, die als ein Organismus verstanden werden muss, der auf verschiedene interne und externe Einflüsse reagiert. Eine der größten Herausforderungen besteht dabei darin, die richtigen Kategorien und Einflussfaktoren für die Geschäftsmodell-Resilienz zu ermitteln.

Die Schlüsselfaktoren, die ein Geschäftsmodell gegenüber externen Schocks resilient machen, variieren je nach Branche. Jedoch haben sich branchenübergreifend einige Merkmale herauskristallisiert, die über ein Exzellenz-Modell beschreiben werden können: Human-Exzellenz, Transformations-Exzellenz und Innovations-Exzellenz. Diese Merkmale ermöglichen es Unternehmen, flexibel und anpassungsfähig auf Veränderungen zu reagieren.

Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen zeigt, wie ein Unternehmen erfolgreich sein Geschäftsmodell angepasst hat. Das Unternehmen, dessen Name nicht genannt wurde, erkannte, dass sein bisheriges Modell als Produktlieferant im Krankenhaus nicht mehr zukunftsfähig war. Durch die Anpassung des Geschäftsmodells hin zu spezifischen, nutzenorientierten Dienstleistungen konnte das Unternehmen seine wirtschaftliche Lage stabilisieren.

Eine zentrale Anforderung an resiliente Geschäftsmodelle ist die Fähigkeit, proaktiv auf potenzielle Störfaktoren vorbereitet zu sein und gleichzeitig flexibel auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit sollte als Teil des Tagesgeschäfts verstanden werden und nicht mit extremem Zeit- und Kostenaufwand verbunden sein.

Die Unternehmenskultur und die Führung spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines resilienten Geschäftsmodells. Die Resilienz einer Organisation hängt stark von der Entscheidungsfähigkeit und -bereitschaft der Führungskräfte ab. Diese wiederum setzt eine hohe Selbstwirksamkeit und proaktives Coping (also eine hohe persönliche Resilienz) voraus. In den letzten Jahren ist jedoch zu beobachten, dass Entscheidungen oft unnötig hinausgezögert oder nur halbherzig getroffen werden, was eine Bedrohung für die Resilienz darstellen kann.

Geschäftsmodell-Resilienz ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die in einer zunehmend unvorhersehbaren Welt bestehen wollen. Sie erfordert nicht nur eine strategische Anpassung, sondern auch eine Veränderung der Unternehmenskultur und Führung. Unternehmen, die diese Herausforderungen meistern, werden besser in der Lage sein, nicht nur zu überleben, sondern auch in Krisenzeiten zu wachsen.